Was sind Brandklassen und wie unterscheide ich sie?
Brandklassen sind eine Einteilung von Brände nach ihrem brennbaren Stoff. Diese Klassifikation ist notwendig, um eine richtige Auswahl entsprechender Löschmittel bei Bränden zu treffen.
Auch im Haushalt auftretende Brände können verschiedene Ursachen haben und es können unterschiedliche Materialien brennen (z.B. Gas, ein Tisch, der durch einen umgefallenen Kerze entflammt, zu heißes Fett in einer Pfanne etc.) Darum muss man auch zu Hause verschiedene Brandklassen erkennen und entsprechend löschen können. Denn nicht für alle Brände eignen sich die gleichen Löschmittel. Die Wahl des richtigen Löschmittels hängt von der Brandklasse ab. Zum Beispiel sind Wasserlöscher (oder für den ersten Notfall ein Eimer Wasser) für die Brandklasse A geeignet, aber nicht für die Brandklasse F.
Nach der Europäischen Norm EN 2 (Stand Januar 2005) erfolgt die Einteilung der brennbaren Stoffe in die Brandklassen A, B, C, D und F.
Brandklasse A:
Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen.
Beispiele: Holz, Papier, Kohle, Heu, Stroh, einige Kunststoffe, Textilien, Autoreifen
Brandklasse B:
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.
Beispiele: Benzin, Ethanol, Teer, Wachs, viele Kunststoffe, Ether, Lacke, Harz.
Brandklasse C:
Brände von Gasen.
Beispiele: Ethin (Acetylen), Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan, Butan, Stadtgas.
Brandklasse D:
Brände von Metallen.
Beispiele: Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierungen.
Brandklasse F:
Brände von Speiseölen/‑fetten
Beispiele: Tierische oder pflanzliche Fette und Öle in Fritteusen oder Pfannen
Eigentlich müssten Fette der Brandklasse B zugeordnet werden, jedoch werden Fettbrände wegen ihrer besonderen Gefahren und Eigenheiten einer eigenen Brandklasse zugeordnet. Die für die Brandklassen A, B und C als Standard vorgesehenen Löschmittel sind bei brennenden Fetten nur bedingt einsetzbar. Der Einsatz der falschen Löschmittel kann entweder wirkungslos sein oder die Gefahr verschlimmern.
Die Brandklasse E (für Brände in elektrischen Niederspannungsanlagen bis 1000 Volt) wurde abgeschafft. Für Brände an elektrischen Anlagen können alle Löschmittel eingesetzt werden, sofern der auf den Feuerlöschern aufgedruckte Mindestabstand eingehalten wird.